Auf nach Ribe!
Wir, 12 deutsche Schüler, sind am 05.03.2023 insgesamt 14 Stunden nach Dänemark gefahren.
Wir haben uns 6:40 Uhr alle in Zittau am Bahnhof getroffen und sind in den Zug nach Cottbus eingestiegen, von dort aus ging es weiter nach Doberlug-Kirchhain. Anschließend sind wir in unsere Landeshauptstadt Berlin gefahren, dort hatten wir 1,5 Stunden Aufenthalt. Während dieser kleinen Pause haben wir alle etwas gegessen und ein wenig verschnauft. Mittlerweile war es 13 Uhr. Nach der Erholung ging es auch direkt weiter nach Schwerin und anschließend nach Hamburg, von wo aus wir die S-Bahn nach Pinneberg genommen haben. Dann wurde es schon langsam ernst, denn dann haben wir den Zug nach Flensburg genommen, wo schon zwei unserer Mitschüler freudig von ihrer dänischen Austauschschülerin begrüßt wurden. Der Rest der Truppe ist noch weiter mit dem Bus nach Ribe gefahren, wo sie dann auch heiter mit kleinen und großen dänischen Flaggen begrüßt wurden sind, um 22:30 Uhr.
Danach ist jeder mit seinem Austauschschüler nach Hause gefahren und hat seine Gastfamilie kennengelernt.
Manche haben auch noch etwas gegessen und der Rest ist einfach nach diesem anstrengendem Reisetag in sein Gastbett gefallen.
Erster Tag in Ribe
Montag war unser erster richtiger Tag in Ribe. Nach einer erholsamen ersten Nacht in unseren Gastfamilien ging es für uns mit dem Bus, der Bahn, dem Auto, dem Fahrrad oder sogar mit der Fähre, da eine unserer deutschen Schülerinnen auf der Insel Fanø untergebracht wurde, in die Schule. Es war großartig, die schönen Backsteinhäuser und Straßen von Ribe nun bei Tageslicht zu erblicken. Wir trafen uns alle in der Schule wieder und im Gesangssaal wurden wir herzlich von zwei der dänischen Lehrer Marleen und Peter begrüßt. Anschließend gingen wir mit in den regulären Unterricht unserer Gastschüler, dort konnte man aktiv teilnehmen oder das Geschehen beobachten. In unserer ersten Pause aßen wir die Lunchpakete, die uns unsere lieben Gastfamilien zubereitet haben. In den folgenden Tagen wurden wir ebenfalls sehr gut versorgt.
Nach noch einer Unterrichtsstunde, bekamen wir von den Ribe-Schülern, welche Deutsch lernen, eine Stadtführung. Uns wurde der Ribe Dom, der alte Hafen, die alte Schlossruine und die fortschrittliche Schule näher vorgestellt. Wir waren sehr beeindruckt von der ältesten Stadt und Schule Dänemarks.
Ein Besuch dieses Ortes ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen :)
Der letzte Programmpunkt für Montag war das Lernen des traditionell dänischen Tanzes Lanciers. In der Sporthalle kamen wir zusammen und unsere dänischen Schüler sowie Tanzlehrer Benni erzählten uns zuerst ein wenig über die Tradition des Tanzes und versuchten anschließend uns die Schritte beizubringen. Circa 16 Uhr ging unser erster Schultag in Dänemark zu Ende. Nun bekamen wir die Möglichkeit, Zeit mit unseren Gastgebern zu verbringen. Einige von uns bekamen einen Einblick in den Alltag der dänischen Schüler, zum Beispiel in das Fußball- oder Klettertraining, besuchten die Insel Rømø oder gingen Essen.
Odense, die Drittgrößte Stadt Dänemarks
Unser Ausflug nach Odense startete um 8 Uhr am Odinsplatz. Von dort aus sind wir ungefähr anderthalb Stunden zu der drittgrößten Stadt Dänemarks Odense gefahren. Als wir ausstiegen, wehte uns kalt ein eisiger Wind entgegen. Unser erster Stopp war bei dem Hans Christian Andersen Museum, welches in den letzten Jahren neu gestaltet wurde. Nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, wurden uns Audioguides, in englisch für die Deutschen und dänisch für die Dänen, gegeben. Anders als wir es normalerweise gewohnt waren, konnte man sich nicht selber einstellen, was man hören wollte und damit rumlaufen, sondern man musste an einer Stelle stehen bleiben, sonst hörte die Audiospur auf. Das war zwar etwas ungewohnt, aber ziemlich passend, weil es zu jeder kleinen Geschichte eine passende Station mit Effekten gab. So konnten wir auf abwechslungsreiche und interessante Art über das Leben und den Weg zum Erfolg von Andersen lernen. In jedem Raum wurde die Art Informationen zu vermitteln anders gestaltet, durch Klang, Licht und Raum. Das alles hatte eher einen märchenhaften Charakter und fühlte sich nicht wie ein “Bildungsausflug” mit der Schule an. Vor allem das Ende wurde wie eine Art Märchenwelt aufgebaut, in die der Besucher mit einbezogen war. Von der Schneekönigin bis zur Prinzessin auf der Erbse war fast alles mit dabei. Danach gingen wir auch noch kurz durch das ehemalige Haus Andersens, welches jedoch nicht sehr aufregend war.
Als wir mit dem Museumsbesuch fertig waren, machten wir uns auf den Weg zur Storms Pakus Street Food Halle. Von indisch, mexikanisch, griechisch, ukrainisch und noch vielem mehr, war alles dabei und jeder hat bei der großen Auswahl etwas gefunden, was seinem Geschmack entsprach. In dieser Halle hatten wir Tische reserviert, wo wir gemeinsam aßen. Nach dem Essen hatten wir Freizeit, um Odense etwas zu erkunden. Wir ließen uns von unseren Dänen zu ein paar Second-Hand-Shops leiten, in denen wir auch ein paar Dinge ergatterten. Trotz des starken Windes, der uns fast weggeblasen hätte, hielten wir stand. Kurz vor 16 Uhr trafen wir uns wieder, um mit dem Bus zurück nach Ribe zu fahren. Dort angekommen trennten wir uns und jeder ging wieder zu seiner Gastfamilie. Zwei von uns gingen mit unseren Austauschschülern noch in ein italienisches Restaurant essen. Wir erzählten uns persönliche Geschichten voneinander und lachten viel. Es war schon nach acht Uhr, als wir uns auf den Weg nach Hause machten, um noch etwas Schlaf für den nächsten Tag zu bekommen.
Vikinger-Museum und Ribe Freizeit
Und weil uns das Andersen-Museum so gut gefallen hat, dachten wir, dass noch ein Museum nicht schaden kann. Praktischerweise stand das Wikingermuseum in Ribe schon bereit. Doch weil Kultur alleine nicht reicht, standen vorher noch zwei Stunden Englischunterricht auf dem Plan. Da dänischer Unterricht allerdings weniger als Unterricht wahrgenommen werden kann, weil die entspannte Stimmung im Klassenzimmer eher an ein gemütliches Beisammensein erinnert, wurde die allgemeine Gemütslage dadurch nicht weiter beeinträchtigt. Auf ging es also nun ins Wikingermuseum.
Ein Gefühl von Heimat und deutschem Schulsystem kam auf, als wir zu Beginn einen etwas verpixelten aber dennoch interessanten Film über die Wikinger in Ribe sahen. Technik, die begeistert! Anschließend erkundeten wir das Wikingermuseum und manch einer erschrak sich vor ausgestopften Katzen und Mönchen. Nachdem der Rundgang beendet wurde, gab es noch eine Gelegenheit zum Kostümieren. Ganz wie es sich für Gymnasiasten in der 11. Klasse gehört, schmissen sich einige sofort in Schale und Lanzenkämpfe wurden ausgetragen. Viel Applaus bekamen Frau Kaiser und Frau Dr. Langer für ihren spannenden Kampf zu Stoffpferde, in dem Frau Dr. Langer tragischerweise unterlag.
Die Zeit nach dem Museum war zur freien Verfügung und wurde auf vielfältige Art und Weise genutzt. Eine Gruppe ging shoppen, eine andere auf den größten Spielplatz Dänemarks, musste aber in diversen Rutschen erkennen, dass die Altersbeschränkungen durchaus Sinn ergeben.
Am Abend trafen sich dänische und deutsche Schüler zum Bowlen und Abendessen in Skærbæk. Wir hoffen, dass die Bahn wieder funktionsfähig ist, nachdem sie im Laufe des Abends den Geist aufgab und nur noch Strikes möglich waren. Zur großen Freude von allen, die keine Ahnung vom Bowlen hatten.
Ausflug zum Wattenmeer
Am Donnerstag, dem 09.03.2023 unternahmen wir einen Ausflug zum Wattenmeer. Nachdem wir uns im Gesangssaal trafen, liehen wir uns Fahrräder bei dem Verleih „Ribe vandre-hjem“ aus. Von dort aus fuhren wir 10 km bis zum Wattenmeerzentrum an der süddänischen Nordsee. Danach machten wir uns, mit Watthosen ausgerüstet, auf den Weg zum Wattenmeer, durch welches uns Klaus eine Führung gab. Zweieinhalb Stunden wateten wir durch das Meer und bestaunten die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt.
Wir lernten verschiedene Muschelarten kennen, darunter auch die pazifische Auster, welche eine große Gefahr für das Wattenmeer darstellt - unter anderem, weil sie nicht heimisch ist und somit das natürliche Gleichgewicht zerstört.
Nach unserer Führung kehrten wir ins Wattenmeerzentrum zurück, wo wir dann unsere Lunchpakete verzehrten. Im Anschluss erwartete uns eine Führung durch die dort befindliche Ausstellung von der Meeresbiologin Signe Bøgh Tonnesen.
Anschließend mussten wir uns wieder der 10 km langen Rückfahrt stellen, die wir mit Bravour meisterten. Damit war unser Ausflug für den Tag beendet und jeder hat mit seinem dänischen Gastgeber individuell den Nachmittag verbracht. Eine unserer Schülerinnen besuchte mit ihrer Gastgeberfamilie eine Gymnastikvorstellung. In Dänemark ist es Tradition, dass die dänischen Kinder ab einem Alter von 3 Jahren zur Gymnastik gehen. Wenn das Gymnastikjahr beendet ist, findet eine Vorstellung mit allen Gruppen aus der Umgebung und deren erlernten Choreografien und Sprüngen statt.
Dokumentation, Vorträge, Hexenmuseum und Abschlussparty
Am Freitag trafen wir uns zuerst in der schuleigenen Bibliothek und erarbeiteten eine Dokumentation über unsere Woche in Ribe. Anschließend hielten wir in Klassen der jüngeren Schüler Vorträge über Deutschland. Danach hatten wir noch etwas Freizeit in Ribe und besuchten das Hexenmuseum. Um 17 Uhr begann die Abschlussparty bei Caroline, einer dänischen Gastschülerin. Ein gelungener Abschluss für eine sehr schöne, aber viel zu kurze Woche in Dänemark.